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Syntax der Aussagenlogik

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Definition 1.1: Syntax der Aussagenlogik

Eine Signatur ist eine Menge S mit  , S endlich oder abzählbar unendlich und  . Die Elemente von S heißen Atome oder atomare Formeln. Eine atomare Formel hat die Form  (wobei  ). Die Menge der Wohlgeformten Formeln  wird durch folgenden induktiven Prozeß definiert:
  1. Alle atomaren Formeln sind Formeln, d.h.  .
  2. Für alle Formeln F und G sind  und  Formeln (Konjunktion und Disjunktion).
  3. Für jede Formel F ist  eine Formel (Negation).
Folgende abkürzende Schreibweise ist gebräuchlich:

wird Implikation genannt.


Definition 1.2: Literal

Ein Literal ist eine atomare Formel oder die Negation einer atomaren Formel (positives bzw. negatives Literal).


Zur Vereinheitlichung von Schreibweisen für Formeln verwendet man Normalformen. Zu jeder Formel gibt es äquivalente Formeln in den unterschiedlichen Normalformen.


Definition 1.3: KNF

Eine Formel F ist in konjunktiver Normalform (KNF), falls sie eine Konjunktion von Disjunktionen von Literalen ist:

wobei  .


Definition 1.4: DNF

Eine Formel F ist in disjunktiver Normalform (DNF), falls sie eine Disjunktion von Konjunktionen von Literalen ist:

wobei  .


Satz 1.1: Normalformen

Für jede Formel F gibt es eine äquivalente Formel in KNF und eine äquivalente Formel in DNF.


Definition 1.5: Klauseln

Formeln in KNF können als Mengen von KLauseln dargestellt werden:

Jedes Element der Menge F heißt Klausel. Die Elemente der Klauseln sind Literale. Sie entsprechen den Disjunktionsgliedern der KNF.


Definition 1.6: Hornformel

F ist eine Hornformel (oder Hornklausel), falls F in KNF ist und jedes Disjunktionsglied in F höchstens ein positives Literal enthält.

Hornformeln können als Konjunktionen von Implikationen geschrieben werden.

Das positive Literal einer Hornformel (oder Hornklausel) wird auch Klauselkopf, die negativen Literale Klauselkörper genannt.

Nicht jede Formel kann als Hornformel geschrieben werden, eine Hornformel ist also keine Normalform.


Definition 1.7: Logisches Programm

Ein logisches Programm besteht aus geoderten Klauseln.


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Uschi Robers
6.2.1998